Annapurna Circuit

Also das ist der Übersichtsplan von Annapurna Circuit. Ich hab die Route von Besisahar gemacht, hin bis Nayapul. Ins Annapurna Basecamp bin ich nicht, weil ich zum Everest auch noch wollte.

Organisiert hab ich im Vorfeld nichts. In Kathmandu sollte man sich Passbilder machen lassen, am Besten gleich 12 Stück, die braucht man für alles mögliche.Dann braucht, wenn nur das Permit für das Annapurna Gebiet besorgen (2000 Rupien, ca. 20 $ und Passbild mitnehmen). Das gibts in einem Büro in Kathmanu im Stadtteil Thamel, welches jeder kennt. Da kann man leicht hinlaufen. Außerdem braucht man noch eine sog. TIMS-Card (Trekker Information System). Die gibts gratis in einem anderen Büro, das ist aber etwas außerhalb. Ich habs mit für 300 Rupien in einer Travel agency machen lassen. Jede Agency macht das, aber zu unterschiedlichen Preisen, also handeln !

Mann sollte sich noch in einem der Zahlreichen Bookshops in Thamel das Buch Annapurna Circuit vom Milestone Himalaya Series besorgen.Ich hatte das zwar nicht, habs aber an Trek öfter gesehen und das ist genial. Von einem Nepali auf Englisch geschrieben mit allen Infos die man braucht.

Dann kanns auch schon losgehen. Man braucht dann noch ein Busticket nach Besisahar. Es gibt teurere Direktbusse. Ich hab mir eine Busticket nach Dumre besorgt, dort kann man dan in den "local bus" nach Besisahar umsteigen. Die ganze Reise sollte 6-7 Stunden dauern. Gewöhnlich verlassen die ersten Busse Kathmandu so gegen 6:00 Uhr.

 

Das ist das gesamte Höhenprofil des APC. Diesen Flyer gibts beim ersten Checkpoint, wo das Permit überprüft wird.

 

 
Mit Greyhound Nepal bin ich aus Kathmandu nach Dumre gefahren. Das Ticket hab ich einen Tag vorher im Busticketbüro gekauft. Die sind in der Straße wo die Busse abfahren. Das sollte in jedem Reiseführer beschrieben stehen.
 
Das war dann der local bus. Der Buswechsel war in Dumre. Das ist schon 2 Stunden hinter Dumre, anscheinend die letzte Tankstelle hier in der Gegend.
 
Dann gehts endlich los. Am 16. März bin ich dann morgens in Besisahar (Bild) aufgebrochen. Im Hintergrund sieht man bereits das erste Hochmassiv, welches dem Manaslu gehört. Das wird auch der erste der drei Achttausender sein, die man auf der gesamten Strecke sieht.
 
Gemühtlich sind die ersten Tage, mit moderaten Anstiegen. Immer am Fluß entlang, mit zahlreichen Überquerungen auf den typischen Hängebrücken, die mittlerweile glücklicherweise alle stahlverstärkt sind.
 
In den tieferen Lagen wird der Weg von den typischen Reisterassen begleitet.
 
Immer present während des ganzen Trecks sind schneeebedeckte Bergketten, welche den Blick in die Ferne abschließen, bzw eingrenzen.
 
Weiter Impressionen von den ersten Tagen. Flußlauf, Reisterassen uns schönes Wetter. Tagsüber war es immer recht sonnig und in den etwas niedrigeren Abschnitten hat man durchaus um die 25 Grad. Nachts wirds allerdings kalt.
So sieht es auf den Wegen aus. Da alles nur per Muskelkraft ins Annapurnagebiet kommt sieht man viele Muli-, Perde- und Yakkarawanen, welche die selben Wege benutzen, auf welchen man selbst unterwegs ist. Meist allerdings heißt es selbst ist der Mensch und man sieht zahlreiche Trägergruppen.
 
Und gegen Ende der Tage taucht immer wieder am Horizont eine kleine Ansiedlung auf, wo man dann in einer gemühtlichen Lodge seinen Abend verbringen kann. Zu Essen gibts dann Dal Baht. Dies sind Reis und Linsen, was aber immer wieder anders aufgepeppt ist.
 
Langsam Richtung Pass laufend wirds dann auch höher, und die WEge enger. Bisweilen geht es seitlich bis zu 100 Meter hinab. Ich hab ich dann halt immer an der Wand entlang gedrückt. Über meine Teleskopstöcke war ich in diesen Passagen nicht ganz undankbar.
 
Bis zum Pass braucht man ungefähr 9 Tage, inklusive einen Ruhe bzw. Aklimatisationstag in Manang. Der Weg ist eigentlich immer eindeutig, und nur in Pisang hat man die Wahlmöglichkeit die "lower" oder die "upper" Route zu nehmen. Glücklicherweise traf ich ein Schweizer Ehepaar, welches mir abends beim Feuer erzählte, dass die "upper Pisang" Strecke vielleicht dre schönste Tag im Trek ist. Und so bin ich am 6. Trek Tag aufgebrochen über die "upper" Pisang Strecke.
 
Und nach Oben gehts immer in Richtung Annapurnamassiv..
 
Und das ist der Blick auf das ganze Annapurnamassiv von der "upper" Route aus. Man erkennt Annapurna 2 und 4 und den Himal. Für den Blick auf den Annapurna 1 muss man allerdings erst über den Pass.
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Gebetsfahnen im Wind in Upper Pisang
 
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Schließlich tauchen die Häuschen von Manang geduckt wie Spielzeuge im Panorama auf.
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Achter Trek Tag. Der Gletschersee am Ausgang von Manang. Heute wird abends auf 4050m in Yak Kharga übernachtet.
 
. Ein bischen mulmig wird einen schon, wenn es immer noch höher geht. Und vor allem, wenn die Vegetation weg ist und außer Geröll nichts mehr bleibt. Dies ist der Abschnitt von Yak Kharga nach Thorong Phedi (4450), dem letzten Ort vor dem Pass.
 
Passtag ! Um 4:30 bei klirrender Kälte (ca -18 Grad) beginnt der Aufstieg zum Thorong La Pass. Annähernd 1000 m liegen zwischen mir und dem höchsten Punkt des Treks.
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Langsam schiebt sich die Sonne über die Bergkämme und erhellt die Landschaft, nachdem man 2 Stunden nur mit dem Licht der Stirnlampe unterwegs war.
 
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Kurz vor dem Pass ist man den Gipfeln deutlich näher. Richtig war wird es allerdings nicht mehr. Man ist beschäftigt mit atmen, um sich Schritt für Schritt nach oben zu tasten.
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Gschafft! 25 März, 10:30 Uhr, 5416m Thoron La Passhöhe. Im Anschluss gehts 1600m hinunter nach Muktinath (3800m) für eine Nacht Schlaf ohne Kopfweh und ein kaltes Bier.
 
In Muktinath angekommen, kann man dann am nächsten morgen eine der heiligsten Buddahstätten überhaupt. Auf den Weg hinab kommen einen deswegen zahlreiche Pilger entgegen, die bis aus Indien hier heraufkommen. Außerdem sieht an vonhier aus bereits das Dauhlagiri-Massiv, das Zuhause des 2. Achttausenders auf der Umrundung.
 
Hinunter gehts auch wieder entlang von Flußläufen. Dies ist das Tal in Richtung Jomson.
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Der Dauhlagiri
 
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Ich mitten im Flußtal
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Streckenpanorama
 
. Und immer wieder kleine Siedlungen
 
Reisgrün und Apfelbaumplantagen in Marpha (2670m). Hier kann man hervorragende Apple-Pies essen, die nach all den Entbehrungen wirklich himmlisch schmecken.
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Und noch mehr Terassen...
 
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Nepalesische Kids. Ich war immer wieder von den Englisch-Kenntnissen auch von den jüngsten überrascht. Aber die Nepali haben verstanden, wer kommunizieren kann macht ein besseres Geschäft.
 
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Und schließlich am drittletzten Tag die heißen Quellen von Tato Pani. Wobei die Namensgebung mal wieder sehr orginell war ( Tato = heiß ; Pani = Wasser). Hier gabs dann mit Leuten die ich unterwegs kennengelernt hab einen entspannten Nachmittag (von links: Jason & Pip, Neuseeland, auf Hochzeitreise; Dave aus Südafrika auf 8 Monate Jobauszeit; ich ; Ed aus England auf 18 Monate Selbsterfahrungstrip)
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Am letzten Tag des Treks (Tag 15) hieß es nochmal um 4:30 aufstehen für den Aufstieg zum Poonhill (3200m). Von dort aus hat man den besten Blick auf das gesamte Annapurnamassiv. Unter anderen auch endlich auf den niedrigsten aller Achttausender den Annapurna. Dabei sieht man, wie sich das Massiv mit dem ersten Licht des Tages majestätisch erhebt.
 
Der Annapurna im ersten Licht des Tages.
 
Und hier nocheinmal der Annapurna im Hintergrund. Im Vordergrund die blühenden Rhododendren, dessen Blütezeit im März ist.
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Insgesamt war ich 14 Tage unterwegs um die 220 km der Annapurnaumrundung zu bewältigen. Es war ein grandioses Erlebnis. So nah an Natur und ursprünglichkeit wie es heutzutage noch möglich ist, ohne vorher einen gigantischen Organisationsaufwand zu betreiben. Leider wird gerade in diesem Gebiet zur Zeit eine Straße gebaut, welche vielleicht in naher Zukunft einige Teile des Treks verändert. Die Passüberquerung hingegen wird so bleiben wie sie ist.
 
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