Brasilien - Allgemeine Infos

 
 

 

 

 

Ländername

Föderative Republik Brasilien (República Federativa do Brasil)

 

Lage und Klima

5º nördliche bis 33º südliche Breite, 35º bis 74º westliche Länge; grenzt an alle Länder Südamerikas außer Chile und Ecuador; Klima tropisch und subtropisch

 

Fläche

8,5 Mio. qkm ; 47% Fläche des südamerikanischen Kontinents

 

Hauptstadt

Brasília, 450,000 Einwohner (Bundesdistrikt 2,2 Mio. Einwohner)

 

Bevölkerung

182,5 Millionen, Wachstum 1,3% p.a.; ethnische Vielfalt, regional unterschiedlich.Prädominant europäisch, afrikanische Minoritäten, indianische Komponente

 

Landessprache

Portugiesisch in brasilianischer Variante

 

Religionen / Kirchen

überwiegend römisch-katholisch; zunehmend protestantische Gruppen und Sekten; verbreitet synkretistisch-animistische Kulte

 

Nationalfeiertag

7. September, Unabhängigkeitstag

 

Unabhängigkeit

7. September 1822 von Portugal

 

Staatsform

Präsidiale Föderative Republik

 


 
Geschichte
 

22.04.1500

Auf dem Weg nach Indien landet der portugiesische Seefahrer Cabral bei Porto Seguro an der brasilianischen Küste und nimmt sie für Portugal in Besitz. Bis Anfang des 19. Jh. ist Brasilien ein von Portugal abhängiges Vizekönigreich.

 

1549

Erste Hauptstadt wird Salvador de Bahia (bis 1763, danach Rio de Janeiro).

 

Anfang 17. Jh.

Versuche der Franzosen (Amazonasmündung) und der Niederländer (Pernambuco), sich in Brasilien festzusetzen, werden bald zurückgeschlagen. Während im Küstengebiet der mit afrikanischen Sklaven betriebene Zuckerrohrbau aufblüht, dringen von São Paulo aus die sogenannten Bandeirantes auf der Suche nach Gold, Diamanten und Indianersklaven bis an die Vorberge der Anden vor und erweitern so den portugiesischen Einflussbereich kontinuierlich.

 

1807

Regent João flieht vor der napoleonischen Armee nach Brasilien, das er von der kolonialen Abhängigkeit befreit.

 

07.09.1822

Als das Mutterland nach der Rückkehr Joãos 1821 das frühere Verhältnis zu erneuern sucht, erklärt dessen ältester Sohn die Unabhängigkeit Brasiliens (von Portugal 1825 anerkannt) und wird als Pedro I. Kaiser Brasiliens. Während der Herrschaft seines Sohnes Pedro II. verlagert sich der wirtschaftliche Schwerpunkt vom Zuckerrohr- und Tabakanbau im Norden zum Anbau von Kaffee im Süden. Pedro II. fördert konsequent die Einwanderung von Europäern, darunter auch vieler Deutschen.

 

1889

Entschädigungslose Aufhebung der Sklaverei (1888) führt letztlich zum Sturz des Kaisertums.

 

1891

Verfassung der neuen Republik lehnt sich stark an das föderale Vorbild der USA an; Parteienkämpfe, bürgerkriegsähnliche Situationen und Zerrüttung der Finanzen; erste Ansätze einer Industrialisierung, vor allem im Bundesstaat São Paulo, seit dem ersten Weltkrieg.

 

1929/30

Hohe Staatsverschuldung und Überproduktion von Kaffee verbunden mit dessen Preissturz in der Weltwirtschaftskrise führen zum wirtschaftlichen Zusammenbruch.

 

Ab 1930

An der Spitze einer Aufstandsbewegung gelangt Getúlio Vargas an die Macht. Mit Hilfe der Verfassungen von 1934 und 1937 (Errichtung des "Estado Novo": autoritäres Regierungssystem auf korporativer Basis) entwickelt er eine persönliche Diktatur. Parteien werden 1937 verboten.

 

1945

Die Revolution vom Oktober 1945 erzwingt Vargas' Rücktritt und Brasilien wird wieder eine demokratische Republik.

 

1950 - 54

Vargas wird erneut zum Präsidenten gewählt und versucht, wieder eine autoritäre Innenpolitik zu betreiben. Von den Militärs zum Rücktritt gezwungen, begeht er Selbstmord.

 

1956-61

Präsident Juscelino Kubitschek betreibt den inneren Ausbau Brasiliens, vor allem die Industrialisierung und die Errichtung der neuen Hauptstadt Brasilia (seit 1960) mit großer Energie; sein Ausbauprogramm überlastet jedoch den Staatshaushalt.

 

1964 - 85

Mit dem Sturz des sozialreformerisch eingestellten Präsidenten Goulart (u.a. Enteignung von Ländereien zugunsten landloser Bauern) beginnt eine 21-jährige Militärherrschaft: wichtigste Verfassungsgarantien außer Kraft gesetzt, Menschenrechtsverletzungen, Wirtschaft und Finanzen zerrüttet (100 Mrd. USD Auslandsschuld, ca. 50 Mrd. USD Inlandsverschuldung, Inflation erreicht Jahresmarke von 230%).
Die Militärregierung treibt zwar die Entwicklung der Infrastruktur - vor allem Verkehrs- und Nachrichtenwesen sowie gewaltige Energieprojekte - und die Industrialisierung voran, vernachlässigt aber die tiefgreifenden strukturellen sozialen Probleme.

 

15. März 1985

Wiederherstellung der Demokratie: Übergang im Rahmen der Verfassung mit Duldung und schließlich behutsamer Förderung der Militärs.

 

05. Oktober 1988

Verabschiedung einer demokratischen Verfassung

 

1989-1994

Amtszeiten der Präsidenten Sarney, Collor de Mello, Itamar Franco

 

1994

Mit der Einführung des Real als neuer Währung wird die Inflation unter Kontrolle gebracht; Präsidentschaftswahl: der ehemalige Finanzminister Fernando Henrique Cardoso zum Präsidenten gewählt

 

1995

Amtsantritt Fernando Henrique Cardosos

 

1998

Cardoso zum zweiten Mal als Staatspräsident gewählt

 

Anfang 1999

Finanzkrise: Freigabe des Wechselkurses des Real, der sich jedoch an den Märkten stabilisieren kann

 

Oktober 2000

Aus den Kommunalwahlen geht die Arbeiterpartei PT als Hauptgewinnerin hervor

 

Oktober 2002

Präsidentschafts-, Parlaments- und Gouverneurswahlen

 

01. Januar 2003

Amtsantritt von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva

 

 
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